„Von der HTW bis zum Kaisersteg – Ufer frei!“ – unter diesem Motto sprangen am 13. Juli mehr als 170 Demonstrierende am Ufer vor dem Gebäude G der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Schöneweide in die Spree. Die Schwimmenden setzten damit ein deutliches Zeichen für einen frei zugänglichen Uferweg von der HTW bis zum Kaisersteg. Auch die Teilnehmer*innen des 3. Schöneweider Brückenfestes waren dabei.
„Ich springe heute aus Protest ins Wasser, denn mit meinen kleinen Kindern würde ich liebend gerne einen sicheren, geschützten Uferweg entlang spazieren, um in den Kiez zu gelangen.“, sagt Maria Lohbeck, Anwohnerin aus Schöneweide. „Wie mir geht es tausenden Anwohnenden – vor allem auch denen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Das Spreeufer sollte den Berlinern und Berlinerinnen gehören und nicht einer alten, verfallenen Fabrik.“
Bezirksstadträtin Dr. Claudia Leistner und Michael Kleineberg, Sprecher der Bürgerinitiative Schöneweider Ufer
Die Demonstrierenden sehen vor allem die zuständige Bezirksstadträtin Frau Dr. Claudia Leistner (Bündnis 90/ Die Grünen), die bei der Schwimm-Demo ebenfalls anwesend war, in der Verantwortung. „Sie sollte sich hartnäckiger für einen durchgehenden Uferweg einsetzen.“ Bereits 2009 hatte die Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick beschlossen, dass ein Bebauungsplanung zum Uferweg aufgestellt werden soll.
Bisher war der Eigentümer des strittigen Grundstücks jedoch nicht für eine gemeinsame Lösung offen gewesen. „Die nächsten Gespräche finden in 14 Tage statt.“, führt Frau Dr. Leistner aus. Weiter sagt sie: „Einer Kooperationslösung sollte immer der Vorrang vor einer Konfliktlösung gegeben werden. Denn bei der Konfliktlösung stände nach der Festsetzung des Bebauungsplanes ein sicherlich langjähriges Enteignungsverfahren. Enteignung wäre eine Option.“
Fotos: Sven Bock, Bürgeriniative Schöneweider Ufer