In den Räumen der Deutschen Islam-Akademie haben wir die Ziele und Schwerpunkte der Berliner Bürgerplattformen für das laufwende Jahr besprochen. Wir wollen uns besonders um neue Mitgliedsgruppen und Einzelpersonen kümmern, aber auch die Beziehungen untereinander vertiefen. Zivilgesellschaftliches Engagement ist gerade heute sehr wichtig – da waren wir uns einig.
Begegnung auf Augenhöhe im Wahlkampf
Bundestagskandidat:innen zu Gast bei der Berliner Bürgerplattform
Am 9. Februar 2025 trafen rund 70 in den Bürgerplattformen Aktive auf Berliner für den Bundestag Kandidierende: Cornelius Adebahr (Volt), Andreas Audretsch (Bündnis90 / Die Grünen), Hakan Demir (SPD), Dr. Ottilie Klein (CDU), Ferat Koçak (Die Linke) und Sofie Paulin Nusser (FDP).
Unser Ziel war, in kurzer Zeit einen Eindruck unserer Arbeit und Raum für den Aufbau von Beziehungen zu geben. Die Parteivertreter bekamen zu Beginn Gelegenheit, sich und ihre zentralen Anliegen bei der Bundestagswahl vorzustellen.Dann gaben ein paar VertreterInnen unserer verschiedenen Gruppen Einblick in das, was sie gerade bewegt. Im Anschluss hatten wir eine Viertelstunde Zeit zum Austausch in Dreiergruppen.
Alle Gäste bewerteten unser Format positiv, weil es wirklich die Möglichkeit zu persönlicher Begegnung gab. Und wir waren stolz, dass die Veranstaltung – auch dank der flexiblen Herrnhuter Brüdergemeine – so kurzfristig geklappt hatte, so gut lief und uns allen viel Spaß gemacht hat – auch miteinander.
Aktion für Muslimische Gräberfelder in Berlin
Es gibt viel zu wenig Möglichkeiten in Berlin, Angehörige muslimischen Glaubens wohnortnah zu bestatten. Der Bedarf steigt Jahr für Jahr, aber es geschieht zu wenig. Es müssen endlich langfristige Lösungen entwickelt werden, unterlegt mit Personal und finanzieller Ausstattung – so die Forderungen der Berliner Bürgerplattformen auf der Kundgebung am 20. September 2024 vor der Şehitlik-Moschee am Columbiadamm.
Auch Bezirksstadträtin Dr. Saskia Ellenbeck (Tempelhof-Schöneberg), Manfred Schubert (Berliner Landesverbände Naturschutz) und Bertram von Boxberg (12-Apostel-Kirche) unterstützten unser Anliegen aus ihrer Perspektive mit Redebeiträgen.
Ca. 200 Menschen nahmen an der Kundgebung teil.
Prof. Dr. Leo Penta bei „Macht verstehen“
Leo Penta brachte Anfang der 1990er Jahre Broad-based Community Organizing nach Deutschland, gründete das Deutsche Institut für Community Organizing (DICO) an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin und initiierte und begleitete den Aufbau und das Wachsen der Bürgerplattformen in Berlin, Köln und Duisburg. Obwohl er inzwischen im wohlverdienten Ruhestand ist, steht Leo Penta weiterhin als Berater zur Verfügung und ist Mitglied im Beirat des DICO Instituts.
Leo J. Penta, der in den USA Community Organizer kennenlernte und praktizierte und somit auf 40 Jahre Erfahrung als Community Organizer zurückblicken kann, gab seinen Zuhörern zunächst tiefe Einblicke in die Anfänge des Community Organizings in Deutschland. Er schilderte die besonderen Herausforderungen als die Legitimität der Zivilgesellschaft, eigene Macht zu organisieren, noch in Frage gestellt wurde.
Zentrale Erkenntnisse des Gesprächs waren:
Macht entsteht dort, wo Menschen gemeinsam handeln.
Die Organisation zivilgesellschaftlicher Macht ist entscheidend für eine lebendige Demokratie.
Zivilgesellschaft und Politik stehen nicht in Konkurrenz, sondern ergänzen sich als wichtige Akteure im demokratischen System.
Vertreter:innen der Berliner Bürgerplattformen sagten nach dem Gespräch, dass Prof. Pentas Erfahrungen die Bedeutung ihrer ehrenamtlichen Arbeit nochmal unterstrichen und sie zusätzlich motiviert hätten, weiterhin aktiv für die Interessen der Zivilgesellschaft einzutreten.
Bild: Sami Atris
„Schöneweider Ufer muss endlich für alle frei zugänglich werden“
„Von der HTW bis zum Kaisersteg – Ufer frei!“ – unter diesem Motto sprangen am 13. Juli mehr als 170 Demonstrierende am Ufer vor dem Gebäude G der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Schöneweide in die Spree. Die Schwimmenden setzten damit ein deutliches Zeichen für einen frei zugänglichen Uferweg von der HTW bis zum Kaisersteg. Auch die Teilnehmer*innen des 3. Schöneweider Brückenfestes waren dabei.
„Ich springe heute aus Protest ins Wasser, denn mit meinen kleinen Kindern würde ich liebend gerne einen sicheren, geschützten Uferweg entlang spazieren, um in den Kiez zu gelangen.“, sagt Maria Lohbeck, Anwohnerin aus Schöneweide. „Wie mir geht es tausenden Anwohnenden – vor allem auch denen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Das Spreeufer sollte den Berlinern und Berlinerinnen gehören und nicht einer alten, verfallenen Fabrik.“
Bezirksstadträtin Dr. Claudia Leistner und Michael Kleineberg, Sprecher der Bürgerinitiative Schöneweider Ufer
Die Demonstrierenden sehen vor allem die zuständige Bezirksstadträtin Frau Dr. Claudia Leistner (Bündnis 90/ Die Grünen), die bei der Schwimm-Demo ebenfalls anwesend war, in der Verantwortung. „Sie sollte sich hartnäckiger für einen durchgehenden Uferweg einsetzen.“ Bereits 2009 hatte die Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick beschlossen, dass ein Bebauungsplanung zum Uferweg aufgestellt werden soll.
Bisher war der Eigentümer des strittigen Grundstücks jedoch nicht für eine gemeinsame Lösung offen gewesen. „Die nächsten Gespräche finden in 14 Tage statt.“, führt Frau Dr. Leistner aus. Weiter sagt sie: „Einer Kooperationslösung sollte immer der Vorrang vor einer Konfliktlösung gegeben werden. Denn bei der Konfliktlösung stände nach der Festsetzung des Bebauungsplanes ein sicherlich langjähriges Enteignungsverfahren. Enteignung wäre eine Option.“
Fotos: Sven Bock, Bürgeriniative Schöneweider Ufer
Bildungsprotest in Berlin

Foto: Berliner Bürgerplattformen
Als Teil von Schule muss anders riefen die Berliner Bürgerplattformen dazu auf, mitzumachen bei den bundesweiten Bildungsprotesten rund um den Tag des Kindes von Bildungswende JETZT am 1.6.2024!
Ca. 2.500 Menschen folgten unserem Aufruf. Hier die Pressemitteilung zum Bildungsprotest
Mehr zur Bildungskampagne „Schule muss anders“: www.schule-muss-anders.de
An der begleitenden Online- Petition für mehr Erzieher und Lehrer beteiligten sich über 108.000 Unterstützende. Die Unterzeichnendenliste wurde Olaf Scholz am 20. Juni 2024 überreicht.
Jahresbericht 2022/2023

Der Zusammenschluss aller deutschen Bürgerplattformen Organizing Germany hat einen aktuellen Jahresbericht vorgelegt. Was haben wir nicht nur in Berlin, sondern in ganz Deutschland im vergangenen jahr angepackt, welche Perspektiven gibt es und auf welchem Fundament steht das Ganze? Wer tiefer in die Materie einsteigen möchte kann sich den Bericht hier herunterladen.
Macht verstehen – Im Gespräch mit Mario Czaja (CDU)

Mehrmals im Jahr organisieren wir Hintergrundgespräche mit Politiker*innen, um Einblick in die Abläufe des Politikbetriebs zu bekommen. Diesmal konnten wir Mario Czaja gewinnen. Er ist heute Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Marzahn-Hellersdorf für die CDU. Mit den Bürgerplattformen hatte er viel zu tun in seiner Zeit als Berliner Senator für Gesundheit und Soziales ab 2011. In seine Amtszeit fielen unsere Bemühungen um eine bessere fachärztliche Versorgung in Berlin und um die Situation der Flüchtlinge 2016 (lange Schlangen vorm LaGeSo).
Wie ist er in die Politik gekommen? Was kann er uns über die Rolle von Fraktionen, Parteien und Verwaltungen aus seiner Erfahrung mitgeben? Wie sind seine Erfahrungen mit Enttäuschungen und Misserfolgen? Und wie ist sein Blick als Politiker auf uns als zivilgesellschaftliche Organisation?
Es gab viel Gelegenheit zum persönlichen Nachhaken und Nachdenken. Wir danken für seinen Besuch bei uns im Neuköllner Rollbergkiez!
Fastenbrechen mit jungen Unternehmer:innen in Neukölln

Zu Gast in der Sehitlik Moschee
Mitglieder der Berliner Bürgerplattformen haben sich mit jungen Unternehmerinnen und Unternehmern getroffen, um Kontakte zu knüpfen und nach gemeinsamen Themen für die Gestaltung der Stadt Berlin zu suchen.
Anlass des Treffens am 3. April 2024 in Neukölln war das abendliche Fastenbrechen im Fastenmonat Ramadan. Die muslimische Sehitlik-Gemeinde, eine Mitgliedsgruppe der Berliner Bürgerplattform Neukölln, hatte zum Iftar-Abend in die Räumlichkeiten ihrer Moschee am Columbiadamm eingeladen.
Dabei kamen die anwesenden jungen Unternehmerinnen und Unternehmer, die über die Wirtschaftsjunioren Berlin und Young Müsiad, einer Untergruppe des 1990 in Istanbul gegründeten Unternehmerverbands Müsiad, organisiert sind, in lockerer Atmosphäre mit den Vertreterinnen und Vertretern der Berliner Bürgerplattformen ins Gespräch.
Neben dem gegenseitigen Kennenlernen stand der Dialog über interreligiöse Fragen und aktuelle Berliner Themen wie der Mangel an Muslimischen Gräberfeldern im Mittelpunkt .
Neue Beziehungen für gemeinsames Gestalten der Stadt
Am Ende des Abends stand für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fest: Die Berliner Bürgerplattformen und die beiden Wirtschaftsverbände eint das gemeinsame Ziel, Berlin zu einem lebenswerten und zukunftsorientierten Ort für alle zu machen. Durch den weiteren Austausch über unterschiedliche Perspektiven und die Bündelung von Kompetenzen wollen sie weiter ausloten, wie ein gemeinsamer Beitrag zu einer vielfältigen und starken Stadtgesellschaft zukünftig aussehen könnte.