Foto: Alexander Thamm
- 210 Teilnehmende bei 4. Schwimm-Demo Schöneweide „Ufer frei“
- Bezirksstadträtin Frau Dr. Claudia Leistner: nächstes Gespräch mit Eigentümer des Ufergeländes noch Ende Juli
„Von der HTW bis zum Kaisersteg, Ufer frei!, Ufer frei!, Ufer frei!“. Unter diesem Motto sprangen 210 Demonstrationsteilnehmer:innen am Ufer vor dem Gebäude G der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Schöneweide in die Spree.
Gemeinsam mit den gedrängt stehenden Unterstützer:innen auf der Spreefußgängerbrücke Kaisersteg und dem Platz am Kaisersteg setzten die Schwimmer:innen damit im vierten Jahr in Folge ein deutliches Zeichen für einen frei zugänglichen Uferweg. Der Uferweg ist durch ein Gelände, dass der Wilms Group gehört, mit einem Zaun versperrt. Bislang ist der Weg von der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen nur über einen Umweg zum Kaisersteg erreichbar.
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„Die kürzeste und schönste Verbindung zwischen der HTW und dem Bahnhof Schöneweide führt direkt am Wasser entlang – aber der Weg ist versperrt. Der Umweg ist nicht nur lästig, sondern ein Rückschritt in Sachen Stadtentwicklung“, erklärt Yannik Rothen, Student an der HTW.
Nach der Schwimm-Demo wurde ein Statement der zuständigen Bezirksstadträtin Frau Dr. Claudia Leistner (Bündnis 90/ Die Grünen) verlesen, die aus privaten Termingründen nicht anwesend sein konnte. Sie setzt auf Kooperation mit der Wilms Group als Konfliktlösung. Im Juni gab es Gespräche, die einen öffentlichen Zugang des Ufers ermöglichen will. Ein weiterer Termin soll Ende Juli folgt – das Ziel bleibt ein ausgewogener Bebauungsplan.
Der Anwohner Raphel Friedel setzt sich schon seit Jahren für einen freien Uferweg ein: „Wir wohnen hier seit elf Jahren und seitdem kämpfen wir für die Freigabe des Uferwegs zwischen Brücke und HTW. Es ist das letzte Stück, das fehlt. Alle Kinder, Familien, Studierenden und Senior:innen müssen immer noch neben der Hauptstraße laufen. Daher fordern wir: Ufer frei!“ Anwohnerin Tamara Milde ist die Sicherheit ein großes Anliegen: „Die Wilhelminenhofstraße hat nur einen Radweg. Ein Uferweg würde Sicherheit für alle bieten. Wir haben immer mehr Menschen, die herziehen. Sichere Wege für alle!“
Begleitet von 2 Booten des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) sowie 3 SUP-Boards und 3 privaten Begleitbooten schwammen sie bei 26 Grad Celsius Lufttemperatur und 20 Grad Celsius Wassertemperatur etwa 550 Meter flussabwärts und kletterten am Kaisersteg wieder aus dem Wasser.
Walter Raffauf vom „Griebnitzsee für alle e.V.“ ist aus Potsdam angereist: „Es ist nicht zeitgemäß in einer Metropolregion wie Berlin, Ufer zu privatisieren. Zugang für alle an die öffentlichen Gewässer wie es auch in der Brandenburgischen Landesverfassung steht Art. 40 Abs. 3.“ Unterstützt wird er von Ray Höpfner, aus Brandenburg den Erfinder für blaue Kreuze für frei Ufer: „Mit den blauen Kreuze wollen wir Zeichen setzen für freien Zugang zu den Ufern und Gewässern. Menschen sind Ufergucker. Dies betrifft alle neuen Bundesländer, nicht nur Berlin allein.“
Die Schwimm-Demo der Bürgerinitiative Schöneweider Ufer – Mitglied der Berliner Bürgerplattformen – wurde finanziell und ideell unterstützt von Werk 116, Buchhandlung am Königsplatz, dem Schöne Vibes Kollektiv und der Kiezkasse Oberschöneweide.

